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Erlösen von Erfahrungen mit Menschen im Nichts

Was bleibt zunächst im Kontakt mit Menschen, welche im Nichts sind? Oftmals wird nicht sofort klar, ob ein Gegenüber auf seinem/ihrem Platz im Leben ist, also stabil aus sich selbst heraus Liebe generieren kann und ein eigenes Gefühl für Balance besitzt. Wenn ein Mensch sich bereits in der Kindheit verstrickte, so hat dieser ggf. über Jahre oder auch Jahrzehnte trainiert, Liebe zu imitieren. Insofern wird die Bindung ggf. über einen längeren Zeitraum scheinbar stabil verlaufen - bis sich mehr und mehr herausstellt, dass das Gegenüber aufgrund seiner Verstrickungen kein Gefühl für Balance und damit Liebe besitzt. Dies ist im flüchtigen Kontakt nicht sonderlich herausfordernd, doch in einer längerfristigen Bindung wird es sehr wahrscheinlich irgendwann an einen Punkt kommen an welchem die gelernten Imitationen nicht mehr ausreichen und es notwendig ist, dass beide Seiten ein Gefühl für Balance besitzen, um Situationen zu lösen. Hier bricht der verstrickte Partner dann ggf. "einfach" weg, da diese/r hier nicht über die notwendigen Lösungskompetenzen verfügt.

Wenn eine Bindung nun also zerbricht, weil der verstrickte Mensch nicht in Lösung gehen konnte, so bleibt sein Gegenüber mit dem "Scherbenhaufen" allein zurück. Wenn sich die Bindung im Ungleichgewicht trennte, so ist dies ein Verbleiben mit Hass. Die Frage ist nun, wie es ein Weitergehen mit diesen Bindungserfahrungen geben kann. Sicherlich ergeben sich eigene Themen, das "Warum" ist zu klären, die Frage, welcher Teil des inneren "Alarmsystems" nicht frühzeitiger aktiv wurde, welche Justierungen ggf. für zukünftige Bindungen, Absicherungen etc. vorzunehmen sind.

Und gleichzeitig stellt sich die Frage, wie mit dem eigentlichen Bindungsraum umgegangen werden kann. In die vergangene Bindung mit ihren Qualitäten reinfühlen kann sehr wahrscheinlich bedeuten, wieder mit dem Hass konfrontiert zu sein - denn das Ungleichgewicht besteht ja weiter. Gleichzeitig waren im gemeinsamen Raum ja auch Erfahrungen, welche für zukünftige Bindungen Bedeutung besitzen - und die eigene Seele sehnt sich nach Ruhe, sehnt sich danach, mit der vergangenen Bindung in Frieden zu kommen. Wie kann dies nun gelingen?

Eine Idee ist, sich genau zu überlegen, was notwendig wäre, damit der Raum wieder "in Ordung" ist. Also ein "Was brauche ich vom Gegenüber, damit ich in dem Raum wieder Liebe fühle?". Und genau das kann ich niederschreiben., für mich in die Welt bringen. Zum Beispiel als Brief an mich selbst. Ich sehe auf diese Art und Weise mein Gegenüber in seiner ursprünglichen, unverstrickten Version - und als solche lade ich sie über mein Schreiben noch einmal ein. Eine unveränderliche, natürliche, universelle Version des vergangenen Gegenübers, welche fortan im vergangenen Raum steht. Mit den Worten, welche ich brauchte.

Damit kann ich den Raum wieder in Liebesfrequenz betreten, kann seine Erfahrungen und Qualitäten in Ruhe integrieren und für zukünftige Bindungen nutzen. Das vergangene Gegenüber brauche ich hierfür nicht zu kontaktieren. Zu diesem/dieser wird es vielleicht nie wieder Kontakt geben - denn vielleicht wird diese/r niemals wieder zurück zu seiner ursprünglichen Version, in ihre/seine Essenz gehen und stets nur Hass anbieten. Doch in meinem Herzen ist sie/er in Liebe, ist sie Zuhause.

Und dies ist dann auch für immer mein Angebot an den Menschen: Kehre zurück auf Deinen Platz im Leben, und wir sind wieder im liebenden Kontakt.



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